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  • Sekishu Banshi

    Die traditionelle Papierherstellung in Japan

    Sekishu Banshi oder auch Sekishu Washi ist der Name für ein einzigartiges japanisches Papierherstellungsverfahren. Na­mens­ge­bend war die Region Sekishu (heute Iwami). Iwami liegt in der ländlich geprägten Präfektur Shimane, im Südwesten der Hauptinsel Honshu.

    Mann beim entfasern

    Aus der Rinde des weißen Maulbeerbaums (kozo) wird noch heute auf tra­di­ti­o­nel­le und umweltfreundliche Weise ein handgeschöpftes Papier hergestellt. Die Ernte der Ruten des Maulbeerbaums erfolgt in den Wintermonaten in lo­ka­len Plantagen. Zusammengebündelt werden die Ruten zunächst gedämpft, um sie weich zu machen. Da für die Papierherstellung nur die innere weiße Rinde verwendet wird, müssen die schwarze und grüne Rinde vom hölzernen Kern abgeschabt werden.
    Um die noch dunkle Rinde weiß zu machen, wird sie eingeweicht. Mit einem Messer werden nun die schwarzen Deckhaare entfernt. Diese weiße Rinde wird in einer Lauge gekocht. Anschließend wird sie in Wasser gespült und ge­bleicht. Früher diente dazu fließendes Wasser. Heute werden teilweise Che­mi­ka­li­en eingesetzt. Das richtige Waschen und Kochen ist entscheidend für die Farbe und Härte des Papiers.
    Nun werden Verunreinigungen entfernt und die Masse von Hand geschlagen. Zum Schöpfen wird die Rindenmasse in einem Becken mit Neri vermischt. Neri ist eine Schleimmasse, die aus den Wurzeln einer Hibiskusart hergestellt wird. Sie sorgt dafür, dass sich die Fasern gleichmäßig im Wasser verteilen. Geschöpft wird die Papiermasse meist mit Schöpfrahmen und be­weg­li­chem Sieb, der speziellen japanischen Schöpftechnik (nagashi-zuki). Das geschöpfte Papier wird gestapelt und langsam ge­presst. Erst danach wird es auf Holzbrettern getrocknet.

    Ursprung und Historie

    Abschöpfen des Papiers

    Das in China erfundene Papier wurde aus Maulbeerbaumrinde, Hanf und an­de­ren Materialien hergestellt. Um 610 n. Chr. brachte ein koreanischer bud­dhis­tischer Mönch diese Technik an den Hof der japanischen Kaiserin Suiko. Ein Prinz verfeinerte die Papierherstellung durch die ausschließliche Ver­wen­dung der langfaserigen Maulbeerbaumrinde. Papier stand zur damaligen Zeit nur dem Adel zur Verfügung. Um den Bedarf zu decken, entstand Anfang des 9. Jahr­hunderts beispielsweise in Kyoto eine große kaiserliche Papiermühle. Als jedoch die kaiserliche Macht verfiel, konnte sich das Wissen über die Pa­pier­herstellung unter dem Volk verbreiten. Besonders die Bauern in den Berg­dörfern übten dieses Handwerk in den Wintermonaten im Nebenerwerb aus. Die traditionelle Technik wurde von Generation zu Generation übertragen. Heute ist es die Arbeit von Spezialisten, die in einer Handwerkervereinigung zusammengeschlossen sind. Zu deren Aufgaben gehört auch die Ausbildung der jungen Generation.

    Anerkennung als immaterielles Kulturgut

    Sekishu Banshi Papier

    Seit 1969 wird Sekishu-Banshi in Japan als wichtiges Kulturgut geführt. Im Jahr 1989 erklärte das Ministerium Sekishu-Banshi zum „traditionellen Hand­werk“. In die repräsentative Liste des immateriellen Kulturerbes der Mensch­heit wurde diese spezielle Art der Papierherstellung im Jahr 2009 auf­ge­nom­men.

    Besonderheiten

    Durch Sekishu-Banshi wird ein hochwertiges, formbeständiges und saug­fähiges Papier erzeugt. Es gilt als stärkstes Papier Japans. Heute wird es vor allem für bewegliche Trennwände, Papiertüren, Raumteiler, in der Kalligraphie, für Holzschnitte und bei der Restaurierung verwendet. Kozo-Papier wird in unterschiedlicher Stärke, gefärbt oder naturfarben, strukturiert oder glatt, mit oder ohne Muster hergestellt.

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