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Das UNESCO-Weltkulturerbe Japan – Kyoto-Kamo-jinja wird auch Kamo-Schrein genannt. Er besteht genau genommen aus zwei Schreinen, dem oberen und dem niederen Kamo-Schrein. Sie sind dem Kami des Donners gewidmet. Beide wurden spätestens im 7. Jahrhundert errichtet.
Zusammen mit anderen Tempeln, Schreinen und einer Burg in oder um Kyoto wurde der Kamo-Schrein 1994 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt, und wird unter dem Namen „Historisches Kyoto“ geführt. Durch das Alter und die besondere Bauweise sind die Gebäude dieses Schreins einmalig und bilden zudem das Zentrum des Aoi-Festes, welches alljährlich im Mai abgehalten wird. Das UNESCO-Weltkulturerbe Japan- Kyoto-Kamo-jinja wird hier noch heute aktiv als Schrein genutzt.
Die beiden Shinto-Schreine gehören zu den ältesten des Landes. Beide tragen den Titel Chokusaisha, was bedeutet, dass sie ein Anrecht darauf beisitzen, einen sogenannten Chokushi, einen besonderen Abgesandten des Tenno, zu besonders wichtigen Festen zu begrüßen. Das Aoi-Fest besteht aus einer Prozession zwischen den beiden Schreinen. Dazu gibt es Pferderennen und Bogenschießen. Der Ursprung des Festes liegt im 9. Jahrhundert, als der Kaiser seinen Regierungssitz nach Kyoto verlegte. Das Großereignis zeigt vor allem den Respekt vor den Göttern. Der vermutlich jüngere der beiden ist der Kamigamo-Schrein. Leider kann sein genaues Baudatum nicht mehr ermittelt werden. Das 7. Jahrhundert gilt als wahrscheinlich. Der Schrein erlange seine Berühmtheit dadurch, dass die Mitglieder des japanischen Kaiserhauses oft hier zu Gast waren und in Gebeten um Schutz baten. Am Anfang stand der Schrein unter dem Schutz der Kamo-Familie, die eines der mächtigsten Adelsgeschlechter der Provinz Yamashiro war.
Der vermutlich rund 100 Jahre ältere Shimogamo-Schrein wurde wahrscheinlich schon vor der Gründung der Stadt Kyoto erbaut. Die Bauwerke sind von Wald umrahmt. Dieser wird "Wald der Wahrheitssuche" genannt. Die Geschichte des UNESCO-Weltkulturerbes Japan – Kyoto-Kamo-jinja liegt hier in ihrer Anfangszeit relativ im Dunkeln.
Die vielen faszinierenden Details der Anlage sind in ihrer Bedeutung so vielfältig, dass sie kaum erfasst werden können. Der Kamigamo-Schrein besteht aus 36 Gebäuden. Am bekanntesten ist wohl das Hauptgebäude mit Namen Honden, das im Jahr 1628 in seiner heutigen Gestalt erbaut wurde. Ebenfalls von großer Bedeutung ist das Nebengebäude, das die Bezeichnung Gonden trägt. Beide sind im Stil der Heian-Zeit erbaut und sind nationales Kulturgut Japans. Diese werden vom Ministerium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft und Technologie der japanischen Regierung ernannt. Das sogenannte Nishimura-Gebäude ist das Einzige, welches für die Öffentlichkeit frei zugänglich ist. Von den 53 Gebäuden des Shimogamo-Schreins sind zwei Hauptgebäude, das östliche und das westliche, die bekanntesten. Auch sie gehören zu den Nationalgütern Japans. Auch hier ist der Nagare-zukuri-Stil dominant. Die Hauptschreine von Kamo-take-tsunomi-no-mikoto und Tamayori-hime-no-mikoto sind hier. Das imposanteste und auffälligste Bauwerk für diejenigen, die sich von außen nähern, ist das Tor am Shimogamo-Schrein, der mit seiner leuchtend roten Farbe schon von Weitem zu sehen ist. Alljährlich findet hier ein Verkauf alter Bücher statt, die auf einer Art Markt angeboten werden. Torii, ein Element der typischen japanischen Architektur ist am Shimogamo-Schrein gleich zweimal zu sehen. Die Gebäude und berühmten weißen Sandkegel des Kamigamo-Schreins tragen Namen wie Romon, Hashidono oder Tatesuna und Saiden. Ein weiteres wird mit Kita-shinsenja bezeichnet. Ab dem 15. Jahrhundert herrschten in Kyoto bürgerkriegsähnliche Zustände. Dabei wurden die Gebäude glücklicherweise nicht vollkommen zerstört. Zusammen mit dem Nationalmuseum Kyoto, den anderen Teilen des UNESCO-Weltkulturerbes und dem Schloss sowie dem Bahnhof Kyoto gibt es hier jede Menge zu sehen.