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  • Gichin Funakoshi

    Begründer des modernen Karate

    Die Samurai sind in Japan seit Jahrhunderten geachtete Leute. Mit speziellen Kampfkünsten verteidigten sie sich, ihre Familien und ganze Dörfer vor anrückenden Feinden. Sohn einer solchen Familie war Gichin Funakoshi. 1868 in der Präfektur Okinawa geboren, galt seine Begeisterung schon früh der Kampfkunst – und das, obwohl er selbst von sich sagte er sei eher klein und stets kränklich gewesen. Zu seinen frühen Förderern gehörten bereits als er sechs Jahre alt war Itosu und Azato, Großmeister des Shuri- beziehungsweise des Naha-Te.
    Sie sind zwei der drei Stile, die sich innerhalb des Okinawa-Te entwickelten. Diese beiden Arten der Kampfkunst prägten Gichin Funakoshis Karate. Jahrzehntelang trainierte er unerbittlich und hatte irgendwann das Rüstzeug um sich gegen unbewaffnete und bewaffnete zur Wehr zu setzen und diese, wenn es nötig sein sollte, mit nichts als seinen Händen zu töten.

    Funakoshis Verdienst

    Gichin Funakoshi ist nicht der Begründer des Karate an sich, wohl aber des modernen Karate wie wir es heute kennen. Ein­zel­ne Karatetechniken gab es schon lange, bevor Gichin Funakoshi auf der Welt war. Schon in der Kampfkunst der in China an­säs­si­gen Shaolin-Mönche, dem Shaolin-Quan – beziehungsweise Shaolin-Kung Fu – finden sich bestimmte Faustschläge, die später in das Karate-do (die Schule des Karate) integriert wurden. Im 19. Jahr­hundert fanden dann einige Praktiken des Kung Fu den weg von China nach Okinawa, welche als To-De (chinesische Hand), später innerhalb Okinawas auch als Okinawa-Te, bezeichnet wurden. Eine andere Lesung des To lautet Kara, sodass auch Kara-Te eine gebräuchliche Bezeichnung wurde.

    Aufgrund von Verboten zum Einsatz von Waffen wie auch der Ausübung von Kampfkünsten, waren nur wenige Personen in die Geheimnisse des Karate eingeweiht. Funakoshi gehörte zu diesen Leuten. Er schlich sich des Nachts aus dem Haus um zum geheimen Dojo seines Meisters zu gehen, trainierte dort stundenlang bis zum Umfallen und kehrte dann, kurz bevor die Sonne wieder aufging, zurück.

    Funakoshi übte sich auch in den geistigen Disziplinen. So verfasste er in seiner Jugendzeit eine Vielzahl von Gedichten in chi­ne­sisch­er Schrift und Sprache. Unterzeichnet hat er sie unter dem Pseudonym „Shoto“, was übersetzt in etwa „Rauschen der Pinien“ bedeutet. Als Hauptschullehrer machte sich Funakoshi verdient, vergaß dabei jedoch nie seine Leidenschaft für die Kampf­kunst. Er begann nun nach und nach, die Kunst, welche über hundert Jahre lang nur bestimmten ausgewählten Kreisen zugänglich war, populär zu machen. So war er zum Beispiel 1917 dazu eingeladen worden, während einer Ausstellung in Tokyo sein Können vorzuführen. Mittlerweile hatte er die beiden Stile, in denen er als Junge von Itosu und Azato Yasutsune unterrichtet worden war, weiterentwickelt. Durch die Verschmelzung der beiden Kampfstile Shuri-Te und Naha-Te entstand eine bis dahin nicht gekannte, neue Art des Karate. Der Shotokan-Stil, das moderne Karate, ist der Verdienst Funakoshi Gichin. Um diesen Karate-Stil weiterzuverbreiten und in Japan zu einer gewissen Berühmtheit zu führen, unterrichtete Funakoshi auch an den Schu­len im Sportunterricht. Karate fand dank seiner Anstrengungen in ganz Japan immer mehr Anhänger, denen es gelungen war, 1935 die Gründung des ersten Karate-Dojo (Karateschule) durchzusetzen. Sie trug den Namen „Shoto-Kan“ („Haus des Rau­schens der Pinien“), ist also, wie auch der Stil selbst, eine Hommage an den Schöpfer Funakoshi, der dieses Pseudonym in seiner Jugend unter Gedichte schrieb. Er wurde auch der erste Leiter des „Shoto-Kan“. Ein weiterer Verdienst des Shoto-Kan-Begründers waren erste Bücher, die über Techniken des Karate aufklären sollten. Eine seiner ersten Auf­gaben war das Aufstellen fester Regeln, an die sich ein jeder Karateka zu halten hatte und die bis heute befolgt werden.

    Tod des Großmeisters und Erinnerung

    Im Alter von 88 Jahren starb Gichin Funakoshi im Jahr 1957. Sein Wunsch, Karate überall in Japan und auf der ganzen Welt be­kannt zu machen, hatte sich schon zu diesem Zeitpunkt erfüllt. Ihm zu Ehren wurde beispielsweise 1968 eine Gedenktafel am Enkaku-ji Temple in Kamakura installiert.



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